Thema:
Bloodborne ist für mich das beste _Spiel_ ever flat
Autor: Leviathan
Datum:27.02.19 15:17
Antwort auf:Bloodbourne ist für mich das beste Souls Spiel von Pfroebbel

Zumindest neige ich mehr und mehr dazu, mir das selbst einzureden und die Betonung liegt hier eindeutig auf "Spiel". Es gibt Spiele, die geilere (und verständlichere) Geschichten erzählen, aber im reinen Gameplay ist Bloodborne IMHO knapp Dark Souls überlegen und das wiederum meilenweit allem anderen und ja, es hat auch für mich einige Spiele komplett ruiniert. God of War war mir zu fad, die Kämpfe in Witcher 3 für mich superlame und auch BOTW – das hab ich immerhin durchgespielt – stinkt im direkten Vergleich knallhart ab. Ich hab einfach keinen Bock mehr auf simples Buttongemashe, das kaum eine oder gar keine Strategie voraussetzt und keine Ausdauerleiste bietet.

Ich könnte mich selbst ohrfeigen, dass ich damals Demon's Souls nach 20 Minuten abgebrochen und beim Wichteln verschenkt habe. In Dark Souls 1 war auch nach ner halben Stunde Schluss, Dark Souls 2 hat vielleicht 10 Minuten gedauert und ich weiß ehrlich gesagt auch gar nicht so genau, warum ich in Bloodborne damals am Ball geblieben bin. Vielleicht, weil ich's damals zur PS4 dazugekauft hatte und entsprechend auch unbedingt weiterspielen wollte. Also so ähnlich wie Anno 1994 (?), als man sich auch noch für Adidas Power Soccer begeistern wollte und nix anderes hatte. Diese Scheißgegner in Yharnam haben mich gefistet. Nicht nur einmal, nein, mindestens dreißig mal und ich hab geflucht und geschrien und gehasst und...es irgendwann geschafft. Jedem Eumel, der mir sagt "Nee, ist mir zu hart!", dem will ich links und rechts eine verpassen und ihm "DAS SCHAFFT JEDER, DU DÖDEL!" (Hallo Slapshot!) zubrüllen.

Wenn man es dann nämlich mal schafft, ist es für diesen einen kurzen Moment das geilste Gefühl der Welt. Obwohl es nur ein fucking Spiel ist. Jeder, der keinen Bock mehr auf ellenlange Tutorials (Drücke den Analogstick nach oben, um nach oben zu schauen.) MUSS dieses Spiel lieben. Völlig planlos wird man in in die schwarzgraue Suppe geworfen und hat eigentlich keine Ahnung, was hier so richtig passiert und nichts scheint irgendwie beliebig. Selbst die bekackten Kiesel können unheimlich wertvoll sein.

Der wahre Nervenkitzel ergibt sich dann allerdings erst durch das Sterbesystem und genau das hebt sich auch so richtig krass von all dem Rest ab. Sterben fistet dich so richtig und treibt den Puls immer wieder krass in die Höhe. Geh ich zurück und hol mir ein, zwei Levels, muss dafür aber wieder alle Gegner plätten oder geh ich den riskanten Weg und werde womöglich so richtig hart gedehnt? Das Gefühl, es zu schaffen ist megageil und das ist verdammt nochmal mehr Belohnung als mir jedes andere Spiel auf diesem Planeten bislang geboten hat. Und wenn dann erst mal der fette Bossgegner geplättet ist, der vor 17 Versuchen noch unbesiegbar erschien, ist man der König der Welt und nix anderes.

Ich weiß, ist alles nichts Neues, aber ich kann kaum ausdrücken, wie viel Spaß ich bei meinem Rerun (NG und NG+) Ende des letzten Jahres wieder hatte und auch wenn ich es eigentlich ganz toll finde, dass Sniper3lit32K17 mit Bloodborne nix anfangen kann, will ich doch immer wieder Leute bekehren – bislang so ziemlich erfolglos.

Wenn die wüssten.


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