Thema:
Re:Ich hab mal die Bestellung storniert flat
Autor: token
Datum:05.11.19 14:20
Antwort auf:Re:Ich hab mal die Bestellung storniert von Scarface

>okay, kann es nachvollziehen.
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>War die knappe Menge der founders ed. nicht künstlich hergestellt?
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>Kam für mich so rüber, habe nämlich auf den billig news Seiten an dem Tag sehr oft in sehr kurzen Zeitabständen Nachrichten gelesen, was das für ein Erfolg ist, weil es nach ein paar Minuten bereits ausverkauft war.
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>Kam für mich orchestriert rüber ohne jetzt Belege dafür zu haben.
>

Ich glaube die Limitierung hatte einerseits sicherlich Marketinghintergründe, glaube aber eher maßgeblich ging es darum den Testballon den der Release so oder so darstellt halbwegs kontrolliert starten zu lassen.
An "Ausverkauft"-Meldungen kann ich mich nicht erinnern, Stadia Founders war auch Monate nach Reveal bestellbar, die Meldung dass nicht alle Founders-Bestellungen zum Release bedient werden wurde erst kürzlich kommuniziert.

War jetzt aber nicht DER Grund für mich zu stornieren, sondern ein Puzzlestück welches die Verplantheit des Marktstarts illustriert.

>Grundsätzlich bleibt ja Stadia interessant, so wie es aussieht aber nur auf sehr lange Sicht gesehen. Ich glaube die ersten 2 oder 3 Jahre werden als Testballon benutzt werden. Die betreten ja komplettes Neuland mit der schieren Größe mit der sie das durchziehen wollen.
>
>Die Rechnung mit den abstrus hohen prognostizierten Mitgliederzahlen kann durchaus aufgehen, je nachdem wie man die user zählen wird. Wenn jeder, der es einmal ausprobiert gleich als vollwertiger user gezählt wird, kommt man weltweit ungefähr hin finde ich. Denn ausprobieren werden es zumindest für einzelne Titel sehr sehr viele Menschen weltweit. Wie beim gamepass, sea of thieves runtergeladen und Zack, ein user mehr. So ähnlich könnte man auch die Stadia Userzahlen pimpen.


Man muss ja nicht irgendwelche Zahlen bedienen, sondern ein einträgliches Geschäftsmodell haben. Nach Reveal hatte ich geglaubt halbwegs zu verstehen was der Plan ist und war von der Idee angetan. Mittlerweile sieht es für mich so aus als ob auf der Teppichetage der Wunsch Vater des Gedankens ist, und man im Maschinenraum, wo hanebüchene Ziele erreicht werden sollen, zumindest viel Erfahrung reingeholt hat wenn es darum geht konfuse Ideen von Bossen nicht in die richtigen Wege leiten sondern brav abzunicken, grandios und vorhersehbar zu scheitern, und dafür ein gutes Gehalt einzusacken um sich im Anschluss vom nächsten Himmelfahrtskommando rekrutieren zu lassen ;)

Ich persönlich denke dass ein Modell wie Stadia ein Modell der Zukunft darstellen kann, aber das glaube ja nicht nur ich oder Google sondern auch andere Wettbewerbsteilnehmer. Google hätte nun die Bombe droppen können indem sie die sich im behutsamen Aufbau befindlichen Konkurrenz vor den Kopf stoßen und zeigen dass schon heute Dinge möglich sind, die andere Wettbewerber erst in Zukunft anvisieren, wenn überhaupt.
So wie MS bei der 360 Sony vor den Kopf stieß.
Stattdessen entwickelt es sich gerade eher zu einem Fiasko wie bei der One. Und wenn du den Start verkackst, dann kriegst du die Scherben im Nachgang in der Regel nicht mehr kurzfristig zusammengefegt, das dauert Jahre so einen Schaden wieder einzufangen.
Diese Jahre hat man nicht, man hatte genau ein Jahr Technikvorsprung um sich im klassischen Konsolenmarkt einen Namen zu machen, zum Release von PS5&Co. ist Stadia ein- und überholt. Und dann wird man wieder investieren müssen, es wird aber nur investiert werden, wenn man Erfolg hat. Hat man diesen nicht, wird es schwer Argumente für so eine kostspielige Infrastruktur zu finden die AAA-Gaming in technischen Topnotch-Gefilden über Streaming möglich macht.


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