Thema:
Neustart flat
Autor: token
Datum:04.02.20 12:00
Antwort auf:Outer Wilds Leute - das beste Sci-Fi-Spiel seit Ewig... von Random_H

Ich hab jetzt nochmal einen frischen Anlauf gewagt, nachdem mich das Spiel eingangs irgendwie verloren hat. Hier auch klarer Reset und komplett neu angefangen, weil ich da auch ein sauberes Log haben wollte.

Während ich initial doch sehr stark durch das System geflippert bin, und überall das Näschen reingehalten habe, ging ich nun deutlich fokussierter vor und hab mit dem Bröckeligen Krater einen Deep Dive probiert wo ich am Faden bleibe.

Und erneut zeigt sich was mich an dem Titel so fasziniert, aber eben auch, was daran so mühsam auf den Keks gehen kann, so dass sich das Spiel über Phasen mehr nach Arbeit anfühlt und keinen rechten Sog entwickeln mag, jedenfalls bei mir nicht.

Erstmal zum Positiven. Ich war schon baff wie sich die erzählerische Komponente komplett anders entfaltet dadurch dass ich das Spiel anders spiele, und beide Varianten für sich funktioniert haben. Wobei ich durch den fokussierten Einstieg nach etwa 5-6 Stunden durchaus sagen würde, der Fokus und das dran bleiben hat für mich schon viel klarer im Kopf skizzieren können was da eigentlich los ist und auch Verdachtsmomente geliefert welche Rolle ich selbst spiele und was da eigentlich passiert und warum. Dieser Angang sagt mir mehr zu weil es deutlich schneller einen griffigeren Rahmen gibt und es sich eher so anfühlt als ob man Antworten auf Fragen findet statt dass sich immer mehr Fragen stellen. Immer noch super nebulös mit vielen Mysterien die komplett *häh* sind, aber das ist schon ziemlich guter und clever aufgebauter Stoff. Dass das trotz der Nonlinearität irgendwie funktioniert ist faszinierend.

Und nun dazu warum sich das Spiel phasenweise immer wieder mehr nach Arbeit als Vergnügen anfühlt. Nehmen wir den Aspekt Progress. Progress im Kopf ist schön und gut, aber es kommt doch wenig dabei rum dass man Beschleunigung über den Murmeltiereffekt erhält. Positive Beispiele auf dem Bröckeligen Krater wären etwa wie man lernt einen .
Was ich jedoch nicht verstehe warum etwa Dekodierungen immer wieder resettet werden. Das wäre doch eine gute Orientierungshilfe das zu lassen, zumal sich da allein auf dem Krater einiges an Größe und interest points entfaltet. Trotz mehrstündigem fokussiertem Spiel hab ich den Weg den ich suche immer noch nicht gefunden, und per Zufall wieder neue rätselhafte Punkte gefunden die ich längst nicht begriffen habe. Hinzu kommt so ein Abfuck wie das einfachste Dinge total fummelig sind ohne dass die Fummeligkeit einen Mehrwert stiftet. Zu Beginn der Zeitschleife gibt es bei den Traktorstrahlen Übergangspunkte die danach schreien sich per Jetpack zu lösen und zu wechseln. Und jetzt wird es geil, ich hab dieses vermeintlich einfache Vorhaben nicht hinbekommen trotz zig Versuchen, und weil die Plattformen wegbrechen hat man dazu auch nur begrenzt Zeit. Das geht extrem auf den Keks wenn klare Vorhaben ob der Fummeligkeit nicht gelingen. Auch so Sackgassen, wie etwa das Reinlinsen in die Untiefen des Riesen, und dann ist da Schwerkraft 2.0 und man erreicht sein auf einer Spitze gelandetes Schiff nicht mehr und sieht nur noch den Ausweg des Suizids.

Weiter, man kann das Möhrchen wechseln und das hab ich irgendwann auch gemacht, aber wenn man das tut erodiert ja auch das Wissen um den Aufbau eines solchen Knotenpunktes den man sich über Stunden zusammenkratzt. Auch das nervt.

Ich will definitiv dran bleiben weil das Spiel ist so interessant. Ich komme aber zum Schluss dass ich dass jeden Abend zocken muss weil der Alzheimereffekt das komplette Spiel killt, und hab auch ziemlich Ehrfurcht vor dem sich andeutenden Umfang wenn man stundenlang über einen Planeten pimmelt und immer noch das Gefühl hat, diesen erst auf 50% zu haben.

Unterm Strich ist letzten Endes mein persönlicher Vorwurf Richtung Outer Wilds dass es mich spielerisch nicht einsaugt und ich mich darin verliere, sondern ständig mit irgendwelchen Dingen zu kämpfen habe, obwohl ich nur forschen möchte.


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