| Sehe ich auch so... Kontext ist wichtig |  |
Vollständig beurteilen kann man es erst, wenn man es eingebettet in die Geschichte, Figuren im Spiel sieht.
Dass Töten anderswo klinisch sauber dargestellt wird, kann genauso problematisch sein. Oder mächtig. Meine z.B. die AC-130-Mission in Modern Warfare. Führt jetzt etwas ab, aber das fand ich für DAS Blockbuster-Spiel erstaunlich doppelbödig. Man kannte die IR-Bilder, und man ist konditioniert, es wie ein Videospiel zu behandeln. Ich fand das sehr gruselig, als ich mich dann selbst betrachtet habe, wie es wirkt, wie man initial konditioniert reagierte, und dann Fragen aufkamen.
Beim bislang gezeigten finde ich, das Dargstellte passt zur sonst so dreckigen Welt. Ich hoffe, dass die Aussagen der Entwicklerinnen und Entwickler auch wirklich Gehalt haben. Im Gezeigten scheint mir das leider nicht so. Moralische DIlemmas gibt es (im gezeigten) auch nicht, bzw. es wird billig aufgelöst: Die Vita-Spielerin greift zum Messer, Ellie muss also "nur" reagieren. Da haben sich die Autorinnen und Autoren rausgewieselt.
Es werden in 10 Minuten quasi genausoviele Leute getötet, ohne dass die Konsequenzen sichtbar werden. Ja, Gegnerinnen und Gegner nennen ihre getöteten Gruppenangehörigen beim Namen, das war es aber auch schon. Und es wird definitiv bei Veröffentlichung Leute geben, die sich am Hundetöten festbeißen werden. Viel mehr noch als am Menschentöten. Es hat keine Konsequenzen, man sieht nicht sie zurückbleibenden Angehörigen, Kinder, Greise, Hilfsbedürftigen. Das bleibt alles immer noch oberflächlich. Wie gesagt: vermutet basierend auf dem gezeigten.
Man spielt wohl leider doch eine Kampfmaschine. Dazu passt auch das simple Sammeln. Ja, die Ressourcen sind knapp, aber hier fände ich es passender, dass man wirklich mal einer Übermacht gegenübersteht, die definitiv umgehen muss. In den Grenzen der KI und des "Spielspaßes" wird das letztlich dann doch nicht umgesetzt. Zumindest im bislang gezeigten. So sieht es aus, als beendet Ellie das Spiel mit dreistelligem Bodycount.