Thema:
Re:Durch. Leider meh. [Vorsicht, unmarkierte SPOILER!] flat
Autor: Syxta
Datum:10.07.20 08:02
Antwort auf:Re:Durch. Leider meh. [Vorsicht, unmarkierte SPOILER!] von FWE

>Ich fand diesen Mord an Taylor wirklich daneben und eben nicht unausweichlich.

Was genau ist denn da passiert?

Deacon rettet Taylors Arsch, Taylor killt den ziemlich coolen und für den verbliebenen Rest einfach auch sau wichtigen Lazarett-Arzt, Deacon komplett ohne jedes Verständnis dafür in "Den Kerl bring ich um!"-Laune, die durch das Gespräch mit Taylor, nachdem er diesen stellt, aber wieder gemildert wird.

Bei Deacon setzt die Erkenntnis ein, dass Taylor ein armer Junkie ist, der sich nicht besser zu helfen weiß. Aber auch, dass er weiterhin eine Gefahr für den kläglichen Rest der Menschheit darstellt.

Und Gefangenschaft ist absolut keine Option, wenn Nahrung ohnehin knapp ist. Auch weiß Deacon aus Erfahrung, wie gut Taylor darin ist, sich vor marodierenden Menschengruppen oder Zombiehorden zu verstecken oder sich gegen diese zu verteidigen, nämlich gar nicht.

Anstatt ihn also auf sich allein gestellt einem der vorprogrammierten Schicksale auszuliefern, lässt er ihn mit einer Überdosis dessen davon gleiten, was für Taylor das letzte bisschen Glück und Freude in all der Scheiße bedeutete.

Ich sehe hier einfach keine plausible Alternative, die zur ganzen Situation irgendwie gepasst hätte.

Sollte er stattdessen versuchen, mit ihm zu entkommen, während die Miliz genau vor der Tür steht, wenige Sekunden entfernt? Und wenn das gelungen wäre, ihn fortan vor sich selbst und allem, was ihn sonst noch umbringen könnte, schützen?

Oder hätte er versuchen sollen, die Meute zu überzeugen, dass es beim Wiederaufbau der Zivilisation auch und vor allem auf zivilisiertes Verhalten und nicht auf Lynch-Justiz ankommt? In den komplett zerfickten U-S-of-A die nicht einmal in unserer Realität ausreichend Menschlichkeit an den Tag legen, auf die Todesstrafe zu verzichten?

Ich hab mir die Sequenz gerade noch einmal auf YouTube gegeben und finde sie nach wie vor gelungen, Deacons Entscheidung komplett nachvollziehbar und alternativlos.

*achselzuck*


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