| Zuneigung auf den zweiten Blick |  |
Ich spiel momentan wild durcheinander und warte darauf dass ich irgendwo mal richtig hängen bleibe.
Das hier hat es nach Wiederanlauf schon auf paar Stunden gebracht.
Gut ist, im Bereich der 3D-Spiele ist das wohl das was dem Spirit von Metroid Prime wohl noch am nächsten kommt.
Geschmacksache hingegen ist die Umsetzung im Detail.
Quitschbunt und sich nicht ernst nehmender Vollquatsch passt schon, blaue Flecken hab ich jetzt nicht gerade auf den Schenkeln, aber der Humor ist auch nicht wirklich schlecht.
Mein größtes Problem ist hier der Komfort. Der Verzicht auf eine 3D-Map wie in Prime macht mir schon ein wenig zu schaffen. Man kommt schon rein in die Struktur der Welt, es ist zuweilen aber auch ein wenig anstrengend. Schwerer wiegt hier für mich die Designentscheidung eine Schnellreise nur von festgelegten Schnellreisepunkten triggern zu können. Theoretisch sind die nie weit weg, aber mit meiner Orientierung ist das so eine Sache mit der Theorie. Ich denke mir häufig, ich will doch nur zurück ins Schiff, warum stiehlst du mir meine Zeit? Jedes mal wenn ich persönliche Etappenziele erreicht habe und wieder zu einem Schnellreisepunkt möchte, geht mein Spaßbarometer rapide in den Keller. Entsprechend ist der Loop in einer maßgeblichen Komponente ziemlich nervig für mich.
Aber auch kein totaler Dealbreaker da man ein Verständnis für die Strukturen bekommt, und Wege ja nie wirklich weit sind.
Auch doof ist das Gunplay. Das Spiel legt zwar den Fokus auf Explore, und Gunplay hat nicht viel Gewicht. Aber es findet dennoch hin und wieder statt, manchmal sind Arena-Gefechte auch notwendig um irgendwas freizuschalten. Das ist halt Benny Hill. Es ist teils auch echt dumm gemacht, das Spiel hat bspw. einen Snap-On, der ist aber so scheiße dass man ihn komplett vergessen kann. Powerschüsse sind auch umständlich bekloppt gelöst, statt dem etablierten Langdruck muss man Y drücken, und dann nochmal Y drücken, und das triggert auch nur bei voll geladenem Magagzin. Y ist dann auch der Reload. Und Kirsche auf der Torte ist dann das miese Aiming wo man generell überlegen kann, inwiefern man da überhaupt auf Powerschüsse setzen wollen würde. Metroid Prime hat das alles ohne irgendwelchen schnickschnack gemacht, Snap-On ist immer an und funktioniert, Powerschüsse sind einfach per Langdruck drin, Invest ist dann das Zeitfenster zum hochpowern.
Alles ganz einfach. Was zum Henker machst du da Spiel? Und merkst du nicht wie clunky das alles ist und wie da nichts vernünftig ineinander greift?
Ist aber verschmerzbar da Exploregame und kein Shooter, aber halt komplett unnötige Sperrigkeiten die keine Freude machen.
Nichtsdestotrotz, wenn man ein 3D-Metroidvania möchte, ich glaube aktuell ist das halt das as close as it gets Spiel. Und dass man in Punkto Komfort und Guiding eher zurückhaltend agiert, ist ja genau das was viele Spieler fordern. So dass man auch mal selber erkunden kann und auch was entdecken kann, und sich auch mal bewusst umschauen muss etc.
Gutes Spiel, gut möglich dass ich hier noch zum Abspann komme bevor ich weiter rotiere ;)