Thema:
Re:Jetzt mal unabhängig von Sympathien flat
Autor: deros
Datum:19.08.20 20:46
Antwort auf:Jetzt mal unabhängig von Sympathien von Rafael

>für die eine oder andere Seite: Es ist Fakt, dass Epic einem Geschäft zugestimmt haben, bei dem Sie um die Marge und auch um die möglichen Konsequenzen für solche Stunts unterrichtet wurden. Das ganze ist eine Aktion von Epic um die Fanbase aufzuheizen. Wie schon weiter unten jemand schrieb, 30% Marge sind so ziemlich überall sowohl Retail als auch digital absolut üblich. Solche geschlossenen Systeme wie PSN, Apple usw. sind nun mal Teil der Geschäftsphilosophie dieser Unternehmen und von Monopolen kann man auch nicht sprechen, da Apple bei weitem kein mobile Monopol hat. Es ist ein freier Markt und Epic steht zu sich in anderen Ecosystemen unterzubringen. Unterm Strich gibt es hier für Epic nichts zu holen außer Publicity und es kann sie am Ende sogar noch richtig was kosten an Renommee und mehr kaputt machen als alles andere.
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>Übrigens, heute wurde verkündet, dass der Apple Börsenwert die 2 Billionen geknackt und ist somit der wertvollste Wert der Börse überhaupt. Ich glaube Epic hat sich hier verrannt. Das werden die nie gewinnen, was auch immer sie sich davon versprechen.


Ich finde hier muss man zwischen zwei unterschiedlichen Punkten unterscheiden.

Auf der einen Seite steht der absichtliche Bruch mit Apples Richtlinien und den mit Apple eingetretenen Vertrag. Was das angeht, bin ich ganz bei dir: Die Aktion von Epic wirkt wie ein amateurhaftes Kasperletheater, das nur darauf ausgerichtet ist, Fortnites (mitunter sehr junge) Fanbase gegen Apple zu mobilisieren. Letzteres finde ich richtig scheiße und ersteres halte ich, auch wenn ihre Probleme mit Apple legitim sein mögen, für den falschen Weg.

Auf der anderen Seite steht die Frage, ob die 30%-Umsatzbeteiligung akzeptabel sind und ob eine Firma wie Apple tatsächlich für sich beanspruchen darf, als alleiniger Anbieter auf seiner Plattform aufzutreten. Und das finde ich grundsätzlich legitim auf rechtlichem Weg zu hinterfragen. Dass diese 30% der Industriestandard sind, halte ich dabei für wenig ausschlaggebend (mag schließlich gut sein, dass die großen Plattformbetreiber durch die Bank einen zu hohen Cut verlangen; die Orientierung an dem stationären Handel finde ich in einer zunehmend Digital-First-Welt auch nicht mehr relevant). Aber Epic macht das Ganze natürlich auf der unsympathischten Art und Weise, die man sich vorstellen kann - typisch Epic, könnte man sagen.


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