Thema:
Re:Durch nach 110h. Ich gebe eine 10/10. flat
Autor: lichtschalterer
Datum:03.02.21 12:51
Antwort auf:Durch nach 110h. Ich gebe eine 10/10. von mike_za

Cool endlich mal jemanden mit dem man sich unterhalten kann, ohne die Gefahr zu laufen, zu spoilern... oder bist jetzt noch im Nachabarbeiten dran?

Ich habe ein Ende erspielt (Panam anrufen und zurück in den Schacht geklettert) und Romanze mit Judy verfolgt.

Jetzt bin ich dabei die Karte mit nem älteren Spielstand zu leeren und werde dann das secret Ending erspielen (die dafür wichtige After Life Mission ist noch nicht angefangen)

ah und ich werd jetzt mal noch das Meer durchschwimmen, meine Freundin hat das was gefunden, bin daher gespannt ob ich noch mehr finde. Sie fand durch Zufall, weil sie von der Brücke ausversehen fiel, Spoiler

Genial finde ich auch die Psychofan Mission, wo man Spoiler

ich habe mittlerweile eine Liste an unzähligen Sachen, die mich im Verlauf des Spiels immer wieder flashen, wenn plötzlich kleinste Nebenmissionen bis hin zu großen die Welt konsistent erscheinen lassen. Allein die vielen Nachrichtensplitter mit Charakterumfeld-Beziehungen. sehr cool gemacht.


>Es gäbe rückwirkend einiges zu kritisieren, aber das wurde bereits vielerorts aufgearbeitet:
>
>- Bugs
>- eingeschränkte KI
>- Fehlender Polish an diversen Ecken und Enden
>- unausgegorener Schwierigkeitsgrad
>
>Für mich ist es nach dem Beenden trotz dieser Mängel eines der besten Spiele, die ich jemals gespielt habe. Und das sagt eine ganze Menge über die Qualitäten des Spiels aus.
>Herausheben möchte ich an dieser Stelle:
>
>+ das unfassbar genial designte und auch technisch beeindruckend umgesetzte Night City
>+ den teilweise absurd hohen Detailgrad der Spielwelt, vor allem in Bezug auf deren Größe
>+ die Adaption des Cyberpunk-Szenarios
>+ die konsequente 1rst-Person-Umsetzung, insbesondere auch in den Story-Sequenzen/Gesprächen
>+ die jederzeit spannende Haupt-Story mit dem tollen Spagat zwischen persönlicher Geschichte und Integration die Spielwelt
>+ Johnny Silverhand als Charakter und wie er ins Spiel integriert wurde
>+ die vielen tollen Charaktere und sehr sehr guten Nebenquest-Reihen (Judy, Panama, River...)
>+ die spannenden und super integrierten Open World-Aktivitäten (Cyber-Psychos, Karten, Delamain)
>+ die wirklich sehr schicke Grafik (trotz fehlendem Next-Gen-Patch)
>+ das tolle Audio-Gesamtpaket (Sounds, Musik, Sprachausgabe)
>+ die vielfältigen Gameplay-Möglichkeiten (Shooting, Stealth, Hacking, Combat)
>+ das wirklich sehr gute Shooter-Feeling
>+ das komplexe Skill-System mit den großen Freiheitsgraden, wie man das Spiel spielen will
>+ die sehr gute Auto-Physik (die leider nicht bugfrei ist)
>
>Ich habe mich im Vorfeld nicht sonderlich über das Spiel informiert und kann demnach auch nicht sagen, dass ich enttäuscht bin von vermeintlich leeren Versprechungen seitens CDPR.
>Man erkannt in sehr vielen Aspekten die Ambitionen und Visionen des Spiels. In manchen Dingen und seinen besten Momenten hebt Cyberpunk 2077 für mich das Medium auf ein neues Niveau. Es gibt Sequenzen (das erste Mal beim Ripperdoc, nahezu alles rund um Judy und Evelyn Parker, die Voodoo Boys-Geschichte und noch einige  weitere), die sind so toll inszeniert, dargestellt, technisch implementiert und durch die 1st-Person-Sicht immersiv, dass ich kaum glauben konnte, wie gut das ist. Und ich weiß gar nicht, wie oft ich durch das nächtliche Night City gelaufen/gefahren bin und absolut geflashed war, von der Atmosphäre, dem Design und dem Detailgrad der Spielwelt. Man liest oft Kritiken an der simplen Integration von Passanten (keine Tagesabläufe!), Autos und der Polizei. Natürlich hätte man das komplexer handhaben können, aber für mich ist das absolut ausreichend, um mich, V, ein echter kleiner Teil der Spielwelt sein zu lassen.
>Leider gibt es im Spiel jedoch Bereiche, bei denen die Diskrepanz zwischen Ambition und dem Ist-Zustand etwas größer ist. Die vielen Bugs und Glitches brechen die Immersion. Der fehlende Feinschliff bei Dingen wie Animationen von Charakteren (Autofahrten, "Wegstecken" von Gegenständen...) sorgen dafür, dass an sich tolle Momente etwas Faszination verlieren. Die KI- und das Gegnerverhalten, bzw. die Gegnervielfalt und deren Fähigkeiten, sind anfangs noch spannend und machen richtig viel Spaß. Ab einem gewissen Zeitpunkt ist man jedoch absolut übermächtig (habe als Netrunner gespielt) und dem tollen Skillsystem des Spiels steht kein entsprechender Part gegenüber. Zudem bricht auch die Inszenierung der Story an manchen Stellen, nimmt Abkürzungen oder wirkt weniger aufwendig inszeniert.
>Aber der einen Seite enttäuschen diese abfallenden Dinge etwas, auf der anderen Seite kann ich aber auch verstehen, dass die vollständige, fehlerfrei und feinjustierte Umsetzung der Vision des Spiels einen immensen Aufwand (und Kosten) verlangen würde. Ich bin gespannt, was CDPR hier noch optimiert oder ggf. erweitert/anpasst.
>
>Unterm Strich bleibt Cyberpunk 2077 für mich aber ein absolutes Ausnahmespiel. Aufgrund von Zeitmangel (Job, 3 Kids) habe ich in den letzten 20 Jahren kein Spiel länger als 50 Stunden gespielt und selbst SinglePlayer-Perlen wie Witcher 3, Skyrim, etc. nicht beendet, weil ich die Spielzeit über Monate strecken musste und irgendwann das Interesse verlor. Dass ich bei Cyberpunk 2077 110h investiert und es in Kauf genommen habe, diverse Male  um 3 Uhr oder später ins Bett zu gehen (um 6 Uhr wird der Mittlere wach), spricht für die Faszination, die das Spiel bei mir ausgelöst hat. Und bei all den vorhandenen Mängeln und berechtigten Kritikpunkten ist das Spiel für mich ein absolutes Highlight in meiner 30-jährigen Videospiele-Geschichte!


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