Thema:
Ist Sonys VR-Strategie ein Fehler? flat
Autor: token
Datum:06.01.22 16:13
Antwort auf:Playstation VR - Teil 5 von Fred LaBosch

Was ich mich frage.
Sony hat von seinem PSVR-Headset gerade mal 5 Millionen Einheiten absetzen können.
Damit stechen sie was stationär gebundene Headsets anbelangt zwar deutlich heraus, aber im Grunde ist diese Zahl eine ziemliche Katastrophe.

Nun kommt PSVR2, und ich frage mich, was ist jetzt eigentlich der Gamechanger der dazu führen soll, dass PSVR2 signifikant besser läuft als der Vorgänger?
Ich kann diesen nicht wirklich erkennen. Klar, PSVR hatte teils noch arge Probleme, Stichwort Movecontroller, aber waren solche Hickups wirklich der showstopper für einen größeren Erfolg im Markt? Bekommst du mit einer PSVR2 einen Kunden der zu PSVR noch nein gesagt hat überzeugt hier ja zu sagen, und das im großen Stil?

Ich lehne mich mal mit meiner Glaskugel aus dem Fenster und behaupte:
Nein, auf keinen Fall. Es gibt keine Abgrenzung zum Aufschlagspunkt, man probiert exakt den gleichen Stunt wie mit PSVR, zwar mit besseren Lösungen aber auch ohne den Reiz des Neuen. Grundsätzlich ist das die exakt gleiche Nummer wie vorher auch. Wenn du ein Produkt im Markt platzierst und das funktioniert nicht, dann musst du dir die Frage stellen, warum, was muss ich anders machen. Und ich sehe weder dass man sich die Frage gestellt hat, noch dass PSVR2 überzeugende Antworten liefert wo du denkst, now we're talking.

Imo hat hier lediglich Facebook/Meta endlich verstanden welchen Weg man gehen muss.
Und sie stellen gerade einiges auf den Kopf. Quest 2 hat schon nach kurzer Zeit im Markt die magischen 10 Mio. Hardwareverkäufe geknackt. Die Prognosen sind auch glorreich, US-Analysten sagen VR für 2022 das größte Wachstum aller Elektroniksparten voraus, und wenn man sieht wie Quest 2 zunehmend anzieht, halte ich das nicht für unrealistisch. Zumal man bei Quest eh vom Start weg die besten Verkaufszahlen aller Plattformen hatte, schon mit wenig Nutzern, und mit über 10 Mio. an Bord weckt das nun zunehmend Begehrlichkeiten bei Content-Entwicklern. Damit lässt sich Geld verdienen. Und mehr Content führt wieder zu mehr Käufern, das Potenzial für eine Erfolgsspirale ist jedenfalls da.

Meine Meinung ist, dass es ein großer Fehler ist zu ignorieren was funktioniert und was nicht funktioniert. Sony hat sich aus dem Handheld-Geschäft zurück gezogen, hätten mit PSVR2 aber einen Nachfolger im Geiste zur PS Vita, quasi eine PSVitaR bauen können.
Stattdessen überlässt man den Markt der sich anschickt anzulaufen großzügig der Konkurrenz und versauert weiter in der Freak-Nische.

Steile These?
Dann gebt mir Tiernamen :)


< antworten >