Thema:
Und durch flat
Autor: Slapshot
Datum:26.09.22 10:02
Antwort auf:Generation Zero [Multi] 80er Robo Open World Shooter von spinatihero

PC, mittlerer SKG, Joypad, rund 80 Stunden Spielzeit und am Ende Level 25 oder 26.

Durch im Sinne von: Alle Hauptquests und (bekannten) Nebenquests abgeschlossen, Abspann ist über den Schirm geflimmert.

Zum Spiel hab ich mittlerweile ja schon einiges geschrieben, vielleicht noch ganz kurz zum Ende (spoilerfrei): das wär mit "nordisch unterkühlt" ja noch schmeichelnd umschrieben. Das war ein Schwall kühler Luft, der mir da ins Gesicht geweht ist und riecht nach Arbeitsverweigerung.

Spoiler (zum Ende, des Spiels):

Also zum Fazit:

Der mittlere SKG kam mir genau richtig vor. Spätere Begegnungen waren herausfordernd, bei manchen Begegnungen hab ich lieber die Beine in die Hand genommen und mich verpisst. Auf offenem Feld waren die Gegner _für mich_ stets eine Herausforderung, aus Gebäuden heraus häufig nur Kanonenfutter.

Munition ist nur ganz am Anfang ein Problem. Später wird man damit zugeschissen und es fängt an, den Lagerplatz zu verstopfen. Der Lagerplatz lässt sich zwar bis 400 aufleveln, aber das ist irgendwann auch zu wenig. Das ist auch der Grund, warum ich nach dem Abspann nicht weiterspielen werde.

Siedlungen nach Loot zu durchsuchen, macht deswegen auch irgendwann keinen Spaß mehr und große Siedlungen nach kleinen Sachen zu durchstöbern macht schon relativ früh keinen Spaß mehr. So dass mir jede Menge Pläne fehlen, um meine Rüstwerte aufzuleveln und so Späße.

Und objektiv finde ich, dass GZ kein gutes Spiel ist. Für das, was es sein will, ist es ganz ok und ein paar Sachen funktionieren auch ganz gut. Es transportiert gerade zu Beginn diese unterkühlte 80er Schwedenatmosphäre ganz gut, verliert sich dann aber irgendwann. Der Survivalaspekt ist an sich auch gut umgesetzt (Ausnahme siehe unten) und wenn man durchs Dickicht schleicht und plötzlich ein riesiger Roboter aus dem Gebüsch hervorbricht, beschleunigt sich der Puls schon mal.

Nicht selten kam es vor, dass ich mich förmlich verloren gefühlt habe. Und das würde ich tatsächlich als eine der größten Stärken des Spiels sehen. Die trostlose menschenleere Umgebung mit Herbst- und Winter-Wetter hat sich irgendwann auch auf mich übertragen, während ich im Regen durch die herbstliche Umgebung schlich, immer ein Ohr auf verdächtige Geräusche gerichtet und die Waffe dabei im Anschlag.

Dem gegenüber stehen aber auch viele Schwächen, wie die menschenleere C&P-Welt, die langweiligen Bunker-Abschnitte, der für ein Survivalspiel zu knappe Lagerplatz (hallo Fallout 76), schwer zu findende Sammelobjekte, der aus meiner Sicht vergeigte Basenbau und die rudimentär erzählte Story, die zwar genug Hinweise liefert, dass man sich diese zusammenreimen kann, aber nie wirklich mitreißt. Sondern halt nur abgearbeitet wird. Weil man EXP dafür erhält. Und immer hofft, dass doch noch ein spannendes Ende bei rumkommt. Ach, und das Speichersystem hab ich ja schonmal erwähnt. Nervig. Fahrräder sind die einzige Alternative zum laufen, aber im Handling auch so nervig, dass ich die Option kaum genutzt habe. Man ist zu langsam, ungeschützt, auf Straßen beschränkt und hat damit auch keinen zusätzlichen Lagerplatz.

Wenn man sich mit den Schwächen abfinden kann, dann macht GZ aber durchaus Spaß. Zumindest so lang, bis einem das Spiel wieder dazwischen grätscht. Und wenn vom bewährten Looten & Leveln ersteres wegen Platzmangel wegfällt und zweiteres ewig dauert, dann verzweifelt man schon mal an dem Spiel.

Würde ich das Spiel weiterempfehlen. Ja, mit einem dicken Aber.


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