Thema:
Mit der World Tour durch flat
Autor: Shoryuken
Datum:11.06.23 18:14
Antwort auf:Street Fighter VI von Fred LaBosch

Fast Level 70, so ziemlich alles gemacht was geht. Habe nur noch ein paar Fights gegen 80+ Typen übrig und Masteries/Skilltree, aber das geht mir alles ziemlich auf den Sack weil sehr grindy und ich habe langsam mal Bock auf den Rest vom Spiel.

Die Fights könnte man Yakuza-like mit Heilitems und vorherigem Moneygrind auch noch kaputtspielen, aber das ist eher antifun weil man einfach ständig nachwirf. Nun ja...

Ansonsten war WT okay, ist halt mehr oder weniger ein Schmalspur-Yakuza bei dem man mehr Passanten verkloppen kann als im großen Vorbild. Da ich kurz vorher Judgement durchgezockt hatte, war es jetzt natürlich ein bisschen samey was die Spielabläufe angeht. Für einen FG-Singleplayermode ist das schon cool und einigermaßen ambitioniert, aber der richtige Knaller ist es (für mich) nicht.

Was mir sehr gut gefallen hat waren die Vorstellungsvideos der "Master", die sind fast ausnahmslos richtig super, auch das writing gefällt mir - mehr Persönlichkeit hatte der SF cast noch nie (wenn Ryu einem unbeholfen anfängt Textnachrichten zu schicken ist das schon ganz wholesome). Auch die Inszenierung ist toll, teils ist das Spiel schon arg düster in Bezug auf die Handlung und lässt den goofy bullshit der letzten beiden Teile meilenweit hinter sich. Mag an der Vermischung mit Final Fight liegen, aber dieser ernste(re) Ansatz fühlt sich endlich mal wieder nach Street Fighter an so wie es kennen und lieben gelernt habe. Leider stimmt das Verhältnis von Lore zu dösigem Yakuza-gameplay nicht so ganz (viel ist auch einfach Tutorial für das "eigentliche" Spiel) und man rennt viel durch recht leere Areale und verkloppt mehr oder weniger motiviert verschiedene Klontruppen. Da es natürlich einen leichten looten und leveln-Einschlag hat, macht das durchaus Bock - es fehlt mir aber an Eigenständigkeit bzw. hätte man aus den coolen Ideen wie bspw. den Master-Fähigkeiten mehr machen können. Mit dem spinning bird kick überwindest halt 2-3x eine Schlucht und dann ist das auch bekannt / old news, mehr macht das Spiel aber nicht. Auch Quests und co. sind recht lahme Angelegenheiten, da wäre bei soviel Historie und Expertise wie bei CAPCOM theoretisch vorhanden ist mMn mehr drin gewesen - das meiste wird in Textboxen direkt am Marker abgehandelt, manchmal gibt es noch Prügel - Unterhaltungswert nach der x-ten Wiederholung ist überschaubar, eben auch weil es grundsätzlich zu wenig Gegnertypen gibt - vielleicht bin ich aber auch der Yakuza-Formel überdrüssig, keine Ahnung.

Ansonsten war ich von einigen Orten recht beeindruckt, gerade das finale Gebiet mit den wehenden Fahnen im Wind sieht sehr stimmungsvoll aus und könnte auch aus einem anderen Spiel stammen. Leider gibt es nur 2 Hubs (und Metrocity ist halt so Ami-Ghetto, holt mich visuell nicht so richtig ab), die restlichen Orte sind nur kleine Vignetten - da kann man quasi nichts machen, aber sie sehen schön beschaulich aus und sind sehr atmosphärisch.

Das Ende lässt mich etwas überrascht zurück, denn es ist relativ abrupt und in Anbetracht dessen was passiert ziemlich seltsam (erst recht wenn man im Anschluss dann direkt beim dunklen Meister anheuert) - Aussagen von selbigem nach 30h investierter Zeit schon recht frech (sinngemäß: und was hat dir das jetzt gebracht?). Verstehe ich als ziemlich direkten Seitenhieb auf Leute die unbedingt diesen umfangreichen SP-Modus wollten. Finde es aber ehrlich doof / frech das SO zu machen.

Ich freue mich jetzt jedenfalls auf Battle Hub und Fighting Ground und bin gespannt ob ich noch weitere M!s online antreffen werde.


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