Thema:
Hat nach hinten heraus noch ordentlich Punkte gesammelt flat
Autor: denda
Datum:01.09.23 10:09
Antwort auf:Blasphemous II [Multi] - Sommer 2023 von Fred LaBosch

Aber insgesamt empfand ich es als schwächer als den Vorgänger. Viel zu häufig wurde sich auf Arena-Kämpfe verlassen, und mehr als im Vorgänger hat man es hier dann mit Feinden, bzw. fiesen Feindkonstellationen schlicht übertrieben. Ich hätten mir stattdessen besseres Leveldesign mit dem ein oder anderen Kniff gewünscht, aber diesbezüglich haben sie sich leider zu sehr auf diese Masche verlassen. Ich habe diese Arena-Fights am Ende nur noch gehasst. Manche der Endboss-Kämpfe fand ich auch nicht gut (lies schlecht) designed, die haben mir generell nicht so viel Freude bereitet wie im Vorgänger. Die große Kunst des Highlightens von Attacken wird von den allermeisten Standard-Mobs zwar weiterhin in Perfektion eingehalten, aber ein paar der Bosse schiessen hier deutlich über das Ziel hinaus und spielen sich dadurch einfach nicht sehr gut. Sehr schade.

Die Performance auf der Switch ist mitsamt patch im Grunde ziemlich zufriedenstellend. Bis auf drei der Gebiete gibt es nicht viele Ruckler, diese Ausnahmen zuckeln dann aber ganz gut vor sich hin teilweise.
Ich empfand weder die Musik noch die Grafik so originell wie im Vorgänger (während die Animationen deutlich besser waren). Erst zum Ende des Spieles gab es ein paar Level, die recht außergewöhnlich und reizvoll waren.
Aber bis dahin gibt es wirklich ein paar leicht ausgelutschte Locations zu sehen (eine Gallerie mit lebendigen Bildern? Gääääähn).
Überhaupt ist das Spiel bzgl. der eigenen vom Vorgänger emanzipierten Identität etwas schwach auf der Brust. Für alle die einfach _mehr_ Blasphemous wollen ist das natürlich ideal. Für alle, die sich etwas mehr versprochen hatten könnte es etwas blass daher kommen (so geht es mir).

Es hat auch im Vergleich zum Vorgänger nochmals mehr Backtracking, denn alleine aufgrund der drei Waffen gibt es halt auch drei Gründe mehr alles wiederholt abzuklappern. In Verbindung mit dem spürbar erweiterten Umfang (insgesamt fand ich es tatsächlich etwas zu lang) könnt ihr euch vor Backtracking kaum retten.

Die drei Waffen waren summa summarum definitiv die herausragendste Neuerung. Das Movement entwickelt gerade gegen Ende eine ganz eigene, wirklich  fantastische Dynamik. Ich hätte mir hier gewünscht, dass man insgesamt etwas früher alle drei Waffen findet. Dahingehend kommt das Spiel mMn etwas spät in den Quark.
Auch die Komfortfunktionen, die man über „die Schwestern“ freischaltet fand ich sehr gelungen, aber imho öffnen sie einem die Karte etwas spät. Das Rentabel der Gunst hätte ich gerne auch jederzeit im Menu anpassen dürfen. Auch war einer der wichtigsten NPCs etwas weit am Arsch der Welt versteckt, sodass ich ihn erst im letzten Drittel des Spiels entdeckte. Imho hätte er in die Stadt gehört.

In Summe würde ich es leicht unter dem Vorgänger verorten. Es ist ein großartiges Metroidvania, hat aber an einigen Fronten ein paar deutliche Schwächen, die ich so nach dem Vorgänger auch nicht erwartet hatte. Ich hoffe wirklich, dass Team Cherry es beim Hollow Knight Nachfolger etwas besser macht, und sich nicht dieselben Schnitzer erlaubt.

Jetzt versuche ich noch die 100% zu holen. Habe BTW. laut Spielanzeige 25 h gebraucht.

Beste Grüße
denda


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