Thema:
Durch. Liebe und Donner, aber grundsätzlich versöhnt flat
Autor: thestraightedge
Datum:28.01.24 23:04
Antwort auf:God of War Ragnarök - PS4 & PS5 - Fimbulwinter 2022 von Pfroebbel

Vielleicht erstmal das Gute:
- die Technik ist überragend. Es ist imo der beste Performance-Modus den es gibt, da alles weiterhin fantastisch aussieht, bei sehr stabiler Technik. Auch sonst Mode-unabhängig wunderschön, blitzsauber, beeindruckend mit jedem Hieb und Pfeil
- Production Value: wie schon bei Horizon sieht jeder Stein, jede Felswand, jedes Wesen aus wie ein eigenes kleine AAA-Spiel. Wirklich unfassbar, was die First Parties hier abliefern. Auch die Schauplätze suchen ihresgleichen. Wenn man denkt man hat schon viel gesehen, erklimmt man die Felswand bei Odin, stapft durch Eiskristallwelten oder erkundet Dschungel. Alles tropft aus jeder Pore Hochwertigkeit.
-  die Geradlinigkeit hat mir sehr gut gefallen. Kein Schlauch, aber immer klar geführt, mehr als bei Jedi Survivor, besser.
- Story: fand ich besser als viele hier
- Charakter: bin ein bisschen Fanboy, aber hier hat mir die Verbindung zu Atreus, Freya usw. gefallen. Auch die Zwerge waren top, so wie die anderen Factions.
- Combat: eigentlich geil, allerdings mit fetten Einschränkungen, siehe unten
- Epicness: man hat einfach das Gefühl, was Episches zu spielen, bis zum Abspann / Epilog, der super inszeniert ist (Horizon war aber besser ;) ). Auch das Avenger-inspirierte Finale passt da gut zu. Meine Güte, was da los ist! <3

Was mir nich gefiel, und leider wiegen beide Aspekte schwer:
- zu lang, zu groß, tlw. wie wirkte wie überfüssige Streckungen bei einem Titel, der das absolut nicht nötig hätte. Beispiele: die Sanctuary Ausflüge, die Rückkehr in den Dschungel mit Freya, die Suche nach den Normes bei Lake of the 9, ….
Auch sonst sind immer wieder Elemente dabei, wo ich mir einfach wünschen würde: nicht noch eine Arena. Beispiel: in der vorletzten Mission besiegt man im harten Kampf Hrist und Mist (die beiden Engel). Statt danach mal die Mission ausklingen zu lassen, wird man auf dem Rückweg nochmal von 3 Arenen mit harten Wellen überrannt. Das ist einfach nur noch fucking Arbeit. Da passt das Pacing einfach nicht mehr. Man kämpft dort an einer Stelle, wo es mal „durchatmen“ heissen sollte, erneut in bekannten Arenen gegen bekannte Gegner, und es wirkt irgendwann einfach nur noch lästig, es entwickelt sich nichts, es sind einfach nur Hürden um zum verdammten Portal zu komme und die Story dann wirklich weiter zu treiben.
Das ist der Aspekt, der viele hier abschreckt und zu Recht kritisiert wird. Ich habe nichts gegen optionale Aufggaben - das Spiel hat bei mir 28 Std gedauert, würde aber als Completion vermutlich 70 (!) brauchen. Hier ist aber der Weg der SP-Kampagne hier und dort einfach komplett überladen und unnötig lang.

- Das Kampfsystem hat das Horizon-Problem, siehe hier:
[https://www.maniac-forum.de/forum/pxmboard.php?mode=message&brdid=1&msgid=5329019]

Aufgrund beider Aspekte habe ich immer wieder in Easy geschaltet (nicht Story). Nicht weil ich es nicht geschafft hätte, sondern weil das Challenge dann mehr Zeit, Wiederholungen und Energie gebraucht hätte, die ich irgendwann nicht mehr. Ich wollte weiterkommen und es zu Ende bringen, und nicht 6 Versuche auf einen Zwischengegner aufbringen, mit fiesem Rücksetzpunkt, Gegnerschwemme und der Notwendigkeit, jede Schwäche zu verstehen und mit Perks und Levelups und Skills gegenzusteuern.


Ich liebe die Serie, und finde Ragnarök in vielen Aspekten irre beeindruckend und sehe, wieviel Liebe Santa Monica da reingeschaufelt hat.
Leider ist’s gleichzeitig ein Spiel, wo ich froh bin endlich das Ende gesehen zu haben, und erstmal einen WEITEN Bogen um Valhalla machen werde.

Ich hoffe wie gesagt, dass es eine Trendumkehr geben wird, weg von Überkomplexität, Überlängen, …


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