| [Film] 100 Yen Love / 百円の恋 (Japan 2014) |  |
Ichiko ist 32 Jahre alt und gammelt seit ihrem Collegeabgang eigentlich nur noch den ganzen Tag im kleinen Haus ihrer Eltern rum. Ihre Mutter betreibt im Erdgeschoß des Hauses eine kleine Bento-Bude. Dabei hilft ihr die ältere Tochter, die nach ihrer Scheidung zusammen mit ihren jungen Sohn wieder zuhause wohnen muss.
Da sich Ichiko ausser zu ständigen virtuellen Abreibungen für ihren Neffen und gelegentlichen Besuchen des nahen 100Yen Conbini zu nichts aufraffen kann, eskaliert die Situation daheim bald.
An einem Morgen geraten sie und ihre Schwester derart aneinander, dass Ichiko ihre Sachen packt und geht. Sie nimmt einen Job im Conbini an, in dem sie immer einkauft und mietet sich unweit eine kleine Wohnung.
Doch so richtig vorwärts geht's mit ihr immer noch nicht. Erst als sie Yuji, der in einer örtlichen Amateurboxhalle trainiert, kennenlernt, kommt langsam etwas Bewegung in ihr Leben. Der Besuch eines Boxkampfes von Yuji löst in ihr ein Verlangen aus, das sie ab da unermüdlich verfolgt. Sie fängt an zu Boxen.
Der Film kreist dabei komplett um Ichiko und ihr eigentlich ereignisloses Leben. Sie scheint aufgegeben zu haben und wirkt wie ein Zuschauer ihres trostlosen Alltags. Erst durchs Boxen gewinnt sie allmählich an Selbstvertrauen und Stärke, und das gibt ihr etwas zurück, was sie vor langer Zeit verloren hat, Selbstachtung.
Sakura Ando ist dabei in der Rolle von Ichiko absolut sehenswert. Zwischen dem Anfang des Films und dem Ende scheint eine komplett andere Charakterwelt zu liegen.
Der Film will aber kein großes Sportlerdrama sein, sondern bleibt immer nah bei Ichiko und ihren persönlichen Problemen.
Feiner Indie-Film mit einer herausragenden Hauptdarstellerin.
4 von 5
[https://www.youtube.com/watch?v=cjSW303IjLw]
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