| Angst (1983) |  |
Ich kann von mir nun wahrlich nicht behaupten, schon viele Filme aus meinem direkten Nachbarland Österreich gesehen zu haben. Solche über Serienmörder hingegen schon. Dabei gehört Angst wohl jetzt zu den beeindruckendsten davon.
Denn Angst ist unglaublich direkt und roh. Die Stimmung kalt und hoffnungslos. Wo ansonsten oft versucht wird den Mörder entweder vollständig zu entmenschlichen oder aber noch irgendetwas Positives oder Sympathisches in ihm hervorzuholen, wird der Protagonist hier - im Abspann nur Psychopath genannt - nur gänzlich widerlich und abstossend gezeichnet. Beängstigend gut dargestellt von Erwin Leder.
Obwohl nicht durchgehend, hatte ich im zweiten Akt das Gefühl, die Handlung passiere mehr oder weniger in Echtzeit. Regelrecht unangenehm, wie viel Zeit sich für eigentlich banale Dinge genommen wird. Aussergewöhnlich auch die Kameraführung. Oftmals unangenehm nahe am Geschehen oder den Charakteren dran, gefühlt immer in Bewegung und mit ungewöhnlichen Perspektiven angereichert.
Zuletzt noch erwähnen möchte ich den interessanten Synthiescore, mit dem Angst unterlegt ist. Dieser verleiht dem Streifen beinahe einen Giallo-Anstrich, wirkt aber zu keiner Sekunde fehlt am Platze.
Ein verstörendes Genrestück und eine absolute Empfehlung!
4.5/5