| da gibt es für mich schon Abstufungen |  |
Da in dem Zusammenhang auch Schmitts Name fällt - ich finde dessen Kritiken interessant, weil es bei ihm selten um Filmisches geht und schon garnicht, ob "die Effekte gut sind", was in deren Diskussion zB explizit als Kriterium einer Filmbewertung genannt wird. Schmitt und andere gute Kritiker ordnen den Film in seinen gesellschaftlichen Rahmen ein und haben einen Draht für im Film auftretende Philosophie, oder ggf. transportierte Ideologie, Propaganda etc. Das macht diese Kritiken wertvoll. Was ich an guten Kritiken ferner noch bewundere, ist ein Gespür für die technischen Aspekte, die ich als Laie insofern wahrnehme, dass mir der Film vielleicht nicht gefällt, oder ich nicht genau ausdrücken kann, warum der Film so gut wirkt, und mir dann jemand mit Filmerfahrung in der Kritik sagen kann: Ist auf eine besondere Art geschnitten, beleuchtet, der Ton war subtil auf eine Weise abgemischt, die einen Effekt erzeugt, oder Symbolismus, den man vielleicht unterschwellig wahrnimmt, aber eben nicht mit dem Finger drauf zeigen kann. Das ist sehr bereichernd.
Eine Kritik a la "der Film kracht gut und bläst mich weg", ist zu lang, zu kurz, zu unverständlich, schlechtes Schauspiel, zu dunkel etc ist sicher auch von Wert, aber wenig spannend und auch sehr subjektiv. So eine Kritik hilft mir nur, wenn ich weiß, dass ich in etwa den gleichen Geschmack habe wie der Kritiker.