Thema:
Bester Netflix-Neustart seit langem!? flat
Autor: HomiSite
Datum:03.09.23 10:46
Antwort auf:Durch, und wir wurden sehr gut unterhalten! von Ihsan

Den Manga habe ich nie gelesen, die Animeserie hier und da früher auf RTL2 gesehen. Meine Lieblingsserie war ONE PIECE also nie - ich fand das schräge Piratensetting zwar ziemlich cool, aber Design/Zeichnung mancher Figuren zu albern und Ruffy als Hauptdarsteller nervig.

Die Netflix-Adaption habe ich dann schnell durchgezogen und stimme Ihsan zu:

>Tolle Schauwerte, die Crew ist grossartig (ausser Lysop, aber das ist ja dem Charakter treu), man fiebert bis zum Ende mit und hat dort sogar das ein- oder andere Tränchen in den Augen.

(Aber Ruffy war doch immer nerviger als Lysop :-D. Apropops: )

Vor allem die Besetzung finde ich kongenial gelungen! Klar, ich kenne manche Figuren aus der Animeserie nicht (mehr) und kann etwaige Veränderungen nicht beurteilen, aber die Darsteller und Darstellerinnen passen zu den Figuren. Und dann hat man auch noch so Schwergewichte wie Vincent Regan (Vizeadmiral Garp).

Die acht Folgen dauern im Schnitt stolze 55 Minuten, aber sind nie langweilig oder wirken nach gestreckter Zeit. Gut, man hat auch den Vorteil, jetzt noch die Backstorys der Strohhut-Bande zu erzählen, die erstaunlich düster sind, wie überhaupt die Serie immer wieder ernst wird.

Effekte sind weitgehend toll und auch wenn man sich daran gewöhnen muss, dass neben dem eher, äh, realistischen Ansatz immer wieder bewusst billig wirkende Requisiten (also quasi 1:1 aus der Vorlage) auftauchen, ergibt das insgesamt für mich eine fast perfekte und in Teilen angenehm geerdete Adaption (Ruffy wirkt auf mich auch nicht so nervig wie im Anime - checkt nix, kann alles -, trotz ja wohl identischer Synchronstimme). Es könnte aber auf Neueinsteiger ohne jegliche ONE PIECE-Kenntnisse irritierend wirken, dass die Welt kaum im Detail erklärt wird und es eben Telefonschnecken etc. gibt! :-D

Die Kampfszenen passen dank der ordentlichen CGI auch (brachiales Martial Arts von Könnern sollte man aber eher nicht erwarten). Ich könnte mir aber vorstellen, dass es da zunehmend schwer wird, mit dem Anime mitzuhalten? Wird ja sicher alles immer spektakulärer und aufwändiger im Laufe der Serie, auch generell hinsichtlich Set Pieces etc. ...

Ich hatte viel mehr Freude an ONE PIECE als gedacht und würde mich zur Aussage hinreißen, dass es die beste neue Netflix-Serie seit langem ist. Aber mal sehen, wie lange Netflix dabei bleibt! Wenn ich es korrekt recherchiert habe, behandelte Staffel 1 einen Großteil der "East Blue"-Handlung von Manga (12 Bände von aktuell über 100) bzw. Anime (Staffel 1 von aktuell über 20).

PS: Hier und da hatte ich noch Szenen aus der Animeserie im Kopf: Da hatten bspw. Gold Rogers Ansprache mehr geknallt und Zorros Backstory war intensiver ().


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