| Re:Zum Thema "halbes Spiel" [Heavy Spoiler].. |  |
>Broken Age bringt es einfach auf den Punkt - genau wie auch die Rätsel, bei denen ich mich ernsthaft frage, ob die für manchen Adventure-Crack nur deshalb zu "leicht" sind, weil sie schlicht und ergreifend logisch sind.
Oft sind sie nicht leicht, weil sie logisch oder offensichtlich sind, sondern weil man durch überdeutliche Hinweise schon auf die Lösung gebracht wird, bevor man anfängt, sich selbst Gedanken zu machen. Das mit dem schrumpfenden Kopf hätte z.B. ein richtig tolles Rätsel sein können (sprich: eines, bei dem man sich schlau vorkommt, wenn man es löst), aber die Mechanik wird sofort so ausführlich erklärt, dass man den eigenen Kopf gar nicht mehr bemühen muss. Anderes Beispiel: Es ist nicht unbedingt logisch, dass man Harz braucht, um den Sand fester zu machen. Im Gespräch mit dem Baum wird aber gleich mehrfach betont, wie man ihn zum Kotzen bringt, sodass man dazu schon genötigt wird, bevor man überhaupt das Problem mit dem Sand gesehen hat.
Das Gefühl, dass alles zu leicht und zu kurz ist, wird dann noch davon unterstützt, dass die Hintergründe alle etwas leer wirken. Viel zu wenige klickbare Objekte, viel zu wenige sinnlose Kommentare, die bei den alten Adventures immer die Hälfte des Spaßes ausgemacht und die Aufenthaltsdauer in jedem einzelnen Bildschirm deutlich verlängert haben.
Die Story ist aber in der Tat sehr interessant. Die Andeutungen, wie beide Hälften zusammengehören, sind geschickt plaziert und steigern immer mehr die Spannung auf die Auflösung der Geschichte. Der Ende des ersten Aktes passt dann wie die Faust aufs Auge. Kaum zu glauben, dass dies nur eine Notlösung war und nicht von Anfang an so geplant.