Thema:
Re:Ne, also neeee. flat
Autor: Shoryuken
Datum:15.12.15 13:28
Antwort auf:Re:Ne, also neeee. von Deadly Engineer

>Also ich habe von Telltale beide TWD und den Anfang von GoT gespielt, letzteres war der Anfang schon so fremdschämig schlecht (overacting) dass ich es nicht ertragen habe. Und bei all diesen Spielen hatten die Entscheidungen immer fast keine Auswirkungen, bestenfalls tauscht man mal zwei Charaktere die im Prinzip die gleiche Rolle haben aus. Wie gesagt, das Ende von Season 1 TWD war dann absolut peinlich. Der Oberbösewicht taucht in der letzten Folge plötzlich auf und ist sauer weil man in Kapitel 2 Lebensmittel aus seinem Auto klauen konnte. Keine Ahnung was seine Motivation ist wenn man es nicht getan hat, vermutlich hat sie dann ein anderer geklaut und er DENKT nur dass der Spieler es war.

Wenn ich an das Finale denke, kommt mir DIESE Szene mal so überhaupt nicht in den Sinn (musste gerade tatsächlich nachdenken wie das überhaupt war) - alles was danach passiert wo Lee und Clem auf sich alleine gestellt sind, ist der wirklich gute, erinnerungswürdige Shit - wo ich auch schon ein paar "feels" hatte. Während ich, wie gesagt, bei Until Dawn absichtlich dafür gesorgt habe möglichst viele der Hauptfiguren aus dem Weg zu räumen.


>Die Teenie-Story ist natürlich Geschmackssache, ich fand den Twist gut auch wenn ich ihn schon vorher erraten habe, und dieklasse gemacht und ziemlich bedrohlich und gruselig.

Vom Design her waren mir die Viecher zu banal, allerdings wurden die stellenweise schön in Szene gesetzt. Wie der eine durch den Fahrstuhlschacht guckt oder man die hin und wieder schon im Hintergrund rumklettern sieht, hatte was. Aber too little, too late (die Psycho-Episode von Josh im Kühlschrank der Ws fand ich wiederum gut, von so verstörendem Shit hätte es gerne mehr geben dürfen)  - ich verstehe nachwievor nicht wieso die sich so lange mit dem Josh-Kram aufgehalten haben, dadurch haben die sich IMO selbst so verwässert das das Finale einfach nicht richtig zieht.

>Und irgendwann sind mir die am anfang unsympathischen Kackpratzen auch ans Herz gewachsen, da wollte ich dann doch so viele wie möglich retten.

Sam fand ich hot und mit weitem Abstand zu den anderen sogar erträglich - sie habe ich leben lassen, die anderen Typen waren einfach alle so eklig-oberflächlich. Die würde ich auch im echten Leben meiden. "Wir sind reich, mögen Ficken und Pranks" ist mir als Charaktereigenschaft echt zu wenig. Und ich würde NIEMANDEM von denen mein Leben anvertrauen. Was genau die hat "Freunde" werden lassen, ist mir auch nicht ganz klar. Die ganze Crew war in höchstem Maße "obnoxious" wie der Franzose sagt.

>Was das Spiel sein will macht es sehr gut, und die Technik und die Schauplätze fand ich richtig super. Sieht auf alle Fälle sehr schick aus. (Im Gegensatz zu der hingerotzten Telltale-Grafik gleich noch um ein vielfaches)

Technik ist nett (PS4 hat gerödelt wie Sau), Motion-Capturing im speziellen fand ich sehr gut bis beeindruckend. War aber auch gleichermaßen Grund für fiese uncanny valley-Momente. Schneewald bei Nacht fand ich gut, erinnerte mich an zuhause - Irrenanstalt, Residenz und vorallem die Minen fand ich ganz furchtbar öde - was aber auch daran lag das man quasi ständig und mit verschiedenen Charakteren durch bspw. dieselben Minentunnel latschen musste und das da einfach nix nennenswertes passiert ist. Ein paar mehr Settings oder abgekürzte Sequenzen hätten geholfen.

An Until Dawn hatte ich mich nach der ersten Stunde schon satt gesehen.
Den Wow-Faktor von Wolf Among Us (das sieht stellenweise eben echt wie ein Comic-Panel mit tatsächlichen Dimensionen/Tiefe aus) hat es aber für mich nicht - die gesamte Ästhetik begeisterte mich da mehr - aber liegt sicher auch am Noir-Faktor und der mitschwingenden düsteren/depressiven Grundstimmung. Und ich mag die fiesen TWD Zombies rein vom Artdesign mehr, die sind zwar alle total comichaft-übertrieben - aber ist so mehr heavy metal Plattencover :D


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