Thema:
Woooooooooooooooohoooooooo flat
Autor: X1 Two (deaktiviert)
Datum:12.07.17 17:53
Antwort auf:Playstation VR - Teil 4: I like to move it move it von Corben Dallas

Ich habe gerade eine vierstündige PSVR-Session hinter mir. Mit regelmäßigen Unterbrechungen wegen beschlagener Brille oder Schweiß oder drückendem Kopfbügel. Aber halleluja.

Der Aufbau ist ziemlich nervig - jedenfalls beim ersten Mal. Kabel hier raus, Kabel dort rein, noch ein Kabel da, Steckdose suchen, wieder ein Kabel, da noch eins, hier noch eins verbinden, dann hier die Ohrstöpsel rein. Auch wenn es auf dem Papier die benutzerfreundlichste VR-Lösung zur Zeit ist, benutzerfreundlich ist anders.

Nach dem Aufbau gings dann aber bequem weiter. Ich hatte in den letzten Monaten eh schon eine VR-Bibliothek angelegt, Battlefront gekauft, Bound, anderes Zeug. Alle Demos. Und dann zuletzt noch ein paar Spiele gekauft (VR Worlds, Time Machine, Tumble).

Und so ging es los. Zuerst mit der Demodisk. Rez Infinite machte den Anfang. Der 3D-Effekt ist hier nicht so ausgeprägt, das Gameplay ist halt klassisch. Macht Bock. Wird sicher irgendwann mal geholt.

Weiter ging es mit EVE. Im Cockpit zu sitzen ist der Hammer. Die Auflösung wirkt sehr niedrig, dafür macht es viel Spaß, rumzuballern.

Und dann ab ins Auto. Driveclub VR. Ich hatte schon gelesen, dass die Demo sehr angenehm zu spielen ist, das fertige Spiel aber Motion Sickness-Garantie bedeutet. Das ist schade, denn die Demo (ich habe nur eine Strecke getestet) macht Spaß. Mir persönlich sogar deutlich mehr als die 2D-Variante. Es ist unglaublich, wieviel exakter man in VR Kurven fahren kann.

Dann war Wechsel angesagt. Playroom VR, ich wollte unbedingt nochmal den Platformer spielen, den ich beim Forentreffen bei Bumbum als zweite VR-Erfahrung überhaupt hatte (die erste war Kitchen). Was für ein Spaß. Dieses eine Level ist für mich VR. Da stimmt wirklich alles, Gefühl für Höhe, Größe, Macht. Und wenn man nach unten schaut bemerkt man, dass man ein verdammtes Lätzchen trägt. :D Wenn man in Höhlen zu nah an die Decke kommt brechen Felsen ab. Und dann dieses elastische Seil, mit dem man den Roboter in die Luft flippen kann. Ich will ein ganzes Spiel in der Art. Hunderte.

Nach dieser aktiven Erfahrung war dann Passivität angesagt. Bei Ocean Descent in VR Worlds. Natürlich mit Hai. So schön. Man schaut nur herum, entdeckt Dinge und am Ende gibt es dann den Schocker. Toll.

Anschließend VR Luge. Dabei muss ich noch einschieben, wieviel Spaß ich mit den Menüs hatte. Da hängt eine große Kugel vor einem, mit der man mit Dualshock interagieren kann. In die Luft werfen, zu Boden drücken, Wasserspritzer erzeugen, den Controller schleifen, irre. Allein damit habe ich bestimmt zehn Minuten verbracht. Luge ist eher nicht so spektakulär. Man legt den Kopf nach links oder rechts und steuert damit seine Bergabfahrt. Anfangs war das problematisch, dann hat man aber raus, wie sensibel das Ding reagiert. Kann man machen.

Weiter mit Scavenger. Das ist ein Spiel, bei dem man in einem außerirdischen Panzer sitzt und ballert und springt. Und wildeste Drehungen absolviert. Hab das erste Kapitel durchgespielt und viel Spaß gehabt. Aber auch direkt am Anfang gemerkt, dass ich nicht nach links schauen und gleichzeitig irgendwelche Strafebewegungen ausführen sollte. Vor und zurück akzeptiert mein Gehirn den Mangel an Beschleunigung, seitlich nicht so sehr. Bzw. nur 30 Grad in jede Richtung, so dass peripher noch die Bewegungsrichtung zu erkennen ist.

Anschließend eine weitere Wiederholung für mich, London Heist. Das Spiel hat mich damals von der Notwendigkeit von Motion Controllern überzeugt. Und es macht immer noch genausoviel Spaß. Nur dass ich diesmal erfolgreich den Diamanten stehlen kann, beim ersten Versuch habe ich nicht gerafft, dass ich mich verstecken muss vor den Sicherheitskräften. :D Dafür habe ich diesmal die Autoballerei nicht überlebt, immer an der gleichen Stelle gestorben.

Also weiter mit Star Wars. Heiliges Kanonenrohr. 17 Minuten, in denen einem X-Wing und TIE Fighter-Veteranen das Herz aufgeht. Und das schaut nicht nur toll aus, es spielt sich auch noch gut.

Und dann habe ich mit Trackmania Turbo aufgehört. Interessantes Mittendrin-Gefühl, auch wenn man losgelöst ist vom Auto.

Jetzt brauche ich erstmal eine Pause, bevor es mit Tumble, Bound, Call of Duty, Fantastic Contraption, Time Machine, Statik weitergeht. Und dann warten auch noch Demos zu einigen anderen Titeln. Und eigentlich müsste ich auch noch Superhot VR vorbestellen. Und Pinball FX VR kaufen.

Alles schön also? Nein, nicht ganz. Man merkt PSVR die Auflösung halt deutlich an, selbst auf der Pro. Ein Fliegengitter sieht man nicht, aber es fühlt sich schon eher wie Last Gen-Optik an, in 480p oder so. Neben der niedrigen Auflösung sind auch die Assets extrem niedrig aufgelöst. Nicht ganz so schlimm wie beim N64, aber es geht in die Richtung. Nichts zerstört Presence IMO so sehr wie unscharfe Texturen, gerade wenn es sich um Text oder Ziffern handelt. Ich schätze für uneingeschränkten Spaß brauche ich mindestens das vierfache der jetzigen Auflösung pro Auge. So groß wie manche Pixel erscheinen womöglich noch mehr.

Außerdem schwitzt man enorm unter der Brille. Und es bleibt, auch wenn es die bequemste derzeitige VR-Brille ist, ein Helm, den man aufsetzen muss. Und der einen sehr kleinen Sweet Spot hat, wie man ihn tragen muss, damit das Bild scharf bleibt. Solche Sachen verhindern, dass VR normalen Spielen auf absehbare Zeit den Rang ablaufen kann. Ja, das Erlebnis ist wesentlich intensiver - aber es ist eben auch wesentlich unbequemer. Man muss aufrecht bleiben, die Pupillen starr geradeaus richten. In manchen Spielen ist das ok, in anderen weniger.

Als Plattform neben normalen Spielen ist das aber überzeugend. Mal sehen, wie in 20 Jahren die Highend-PCs aussehen, die VR richtig gut machen. Von Technik für den Massenmarkt ist das jetzt jedenfalls noch sehr weit weg.


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