Thema:
Re:Rogue Trooper flat
Autor: Andy1977
Datum:23.04.06 23:44
Antwort auf:Rogue Trooper von Hanfling

Also, das Spiel ist ganz nett und hat mir auch Spaß gemacht... aber ein paar Punkten, die von dir gelobt werden, kann ich echt nicht zustimmen:

>im kern ist das spiel eigentlich ein "stealth shooter", >der einem zum glück aber niemals das lautlose morden >vorschreibt.
>es gibt zwar levelabschnitte in denen einem das >schleichen "empfohlen" wird,aber der spieler wird niemals >mit unfairen situationen oder einem plötzlich >ansteigenden schwierigkeitsgrad "bestraft" wenn er lieber >rambomäßig vorgehen will. ich persönlich schätze sowas >sehr.
>denn ich hasse nichts mehr, als wenn mir vorgeschrieben >wird, wie ich einen level zu lösen habe. "spiel wie es >dir gefällt" könnte die diviese lauten.
>
>was z.b. so aussehen kann:
>du bist genre rambo mäßig in den levels unterwegs
>und stehst auf nahkampf? ---> kein problem!
>
>du ziehst es vor mit schalldämpfer, sniper knarre und >stealth kills
>(die übrigens in zahlreichen coolen zwischensequenzen präsentiert werden) aus dem hinterhalt anzugreifen? ---> >machs doch!
>
>du setzt gimmicks wie minen, aufstellbares und >automatisch feuerndes geschütz,
>hologram und haftgranaten gerne für taktische manöver und >hinterhalte ein? ---> make it so!
>
>du arbeitest dich gerne von deckung zu deckung vor
>und magst taktische stellungskämpfe? ---> kein thema!
>
>usw usf...
>
>dabei sind letztere wirklich sehr geil gemacht. denn fast >alles kann (sinnvoll) als deckung genutzt werden.
>dabei lehnt man sich auf knopfdruck an die wand, >gegenstand oder was auch immer an und kann etweder
>a) "blind" wild über die deckung feuern um seinerseits >den gegner in eine deckung zu zwingen
>b)granaten  über die schulter in die meute werfen
>oder c) gezielte sniper, head-oder tankshots ansetzen.
>


Irgendwo hast du ja Recht, bei all diesen Möglichkeiten, welche du beschreibst. Und du hast auch Recht, dass es toll ist, wenn der Spieler wirklich die Wahl hat, wie er vorgehen darf.

ABER: Ich finde, Rebellion hat diese Freiheiten immens übertrieben. Um genau zu sein habe ich diesen ganzen Schnick-Schnack wie holographische Ablenkungsmanöver, stationäre Kanone oder Sneak-Attacks nicht ein einziges Mal benutzt (außer am Anfang, wo es mir das Tutorial empfohlen hatte). Insofern passt es noch zu dem von dir gelobten Konzept, aber es ist noch viel schlimmer: Die ganzen Waffen sind total Banane, weil die kleine Handfeuerpistole viel zu kräftig ist.

Ausnahmen: Auf Distanz braucht man natürlich das Sniper-Gewehr, ganz selten kommt mal ein richtig dicker Gegner, der eben nur mit Raketen klein zu kriegen ist, und der Endkampf ist wahrlich ein Feuerwerk, wo du mit all dem Arsenal endlich auch mal was anfangen kannst.

Aber davor? Ne, sorry... das ist alles viel zu verschenkt. Maschinen-, Schrothgewehr und Mörser habe ich außerhalb des Tutorials und des Endkampfes nicht ein einziges Mal benutzt. Trotzdem bin ich nur sehr selten gestorben und das kann es doch nicht sein. Die ganzen Fähigkeiten bringen nichts, wenn ich mit dem kleinsten Nenner viel besser voran komme.

>dabei geht nach kurzer eingewöhnung die steuerung locker flockig von der hand. ich hatte jedenfalls, trotz des leicht überladenen tastenlayouts, auch
>in hektischen situationen  nie probleme die gewünschte aktion auszuführen.


Mit einer Ausnahme (und das ist sowohl am PC, als auch auf der PS2 so): Wenn ich die Handfeuerpistole habe und zu einer anderen Waffe wechseln möchte, geht dies nur über Umwegen. Rogue (d.h. eigentlich ist es ja Gunnar :) wechselt nämlich IMMER zuerst zum Maschinengewehr, erst danach kann ich eine andere Wumme aussuchen, welche Rogue auch in die Hand nimmt. Davon mal abgesehen sind Steuerung und Spielbarkeit aber wirklich gelungen.

>so, was fällt mir denn noch so auf die schnelle ein...
>die optik fällt leider nach den ersten beiden leveln stark ab und bewegt sich dann zeitweise maximal auf druchschnittsniveau.
>grottige texturen, häßliche farbwahl, zum teil langweilig designte locations usw. außerdem läuft das spiel an einigen stellen, egal ob auf 50 oder 60Hz,
>irgendwie zäh. kein ruckeln, aber irgendwie...zäh.


Yup, die Grafik ist echt nicht besonders toll. Aber sie stört auch nicht so recht, nur die Ruckler auf der PS2 haben mich wirklich aufgeregt, weil ´Rogue Trooper´ dadurch richtig billig aussieht.

>im gegensatz zur optik ist der sound durchweg sehr gut gelungen.
>übertieben knackige waffensounds (ich persönlich liebe satten MG sound), sehr geile engl. synchro (dt. und engl. sind verfügbar)
>und ein imo super score, der wie die faust aufs auge zur gesamten amto passt. ich bin von der mucke jedenfalls mächtig angefixt.


Nun ja, die Musik ist mir jetzt nicht sonderlich aufgefallen und manchmal war es etwas arg ruhig im Rogue Trooper Universum. Ich sage mal, der Sound ist insgesamt ´gut´ :)

>und wo ich eben die synchro ansprach, sollte der gebotene humor nicht unerwähnt bleiben.
>ständig darf man den drei "mikrochips" (gefallene kameraden wird der chip entnommen und in die waffe oder ähnliches gepflanzt)
>lauschen, die fast jede aktion des spielers mit knackigen onelinern kommentieren..
>z.b. wenn man einen schalldämpfer aufschraubt gibt es unter anderem :" a silencer? if it gets too loud, you are getting old man!"
>oder:" a silencer? you want me to shut up?" zu hören. teilweise mußte ich wirkich lachen. herrlich! :)
>


Hm... hier scheint die englische Version deutlich besser zu sein, hatte es (aus Testgründen) nur auf Deutsch gespielt. Dort ist die Synchro gut, aber nicht lustig.

>zum schluß will ich noch schnell die gelunge KI anmerken.
>das sind zwar bestimmt keine intelligenz bestien, aber sie sind mir nie negativ aufgefallen und haben mir stattdessen, fordernde und sehr spaßige gefechte geliefert.
>sie werfen granaten, holen hilfe und sprechen sich ab. sofern das überhaupt in einem videospielüberhaupt möglich ist.
>ich empfand das eher als nettes beiwerk, denn als echten feature. also das mit dem absprechen...
>das die gegner in einem spiel in welchem die "deckung" ein zentraler bestandteil ist, selbständig jene aufsuchen, diese auch wechseln und bei gefahr verlassen versteht sich dann auch fast von selbst.


BITTE WAS???????

Also, ich mag solche Phrasen nicht, aber ich komm nicht drum herum: Haben wir das selbe Spiel gespielt? ;)

Im Ernst: Die KI ist allenfalls mittelmäßig. All die von dir genannten Plus-Punkte treffen nicht zu (und ich hab es auf Normal durch und auf Hard zur Hälfte gespielt). Entweder die Gegner verstecken sich feige hinter Kisten, wo sie nur selten heraus kommen, oder stürmen blind nach vorne.

Eine Absprache untereinander habe ich nicht feststellen können. Wenn einer Hilfe ruft, kommt diese auch selten angetrabt. Selbst die Gegner-Phrasen sind ´dumm´: Ich werde beschimpft, dass ich mich verstecken würde... dabei stehe ich für alle Mann im Raum sichtlbar (z.B. hinter einem Geschütz stehend), während die Gegner sich verschanzt haben! Das ist ungeführ so, wie wenn ich einen still stehenden Gesprächspartner dazu auffordere, nicht mehr wild herum zu wackeln, während ich selbiges mit meinem Kopf tue...

Und das Schlimmste sind ja wohl die Granatenwürfe: Die haben mich vielleicht ein oder zweimal verletzt und kein einziges Mal getötet. Dafür kam es sehr häufig vor, dass die Gegner sich die Granate selbst vor die Füße geschmissen haben, weil sie z.B. an einer Säule abgeprallt ist (ja, auch auf Hard!).

Wohlgemerkt: Die KI ist auch keine Katastrophe. Die Gegner agieren gut genug, dass Rogue Trooper Spaß macht. Aber die Fehler sind IMHO unübersehbar, weshalb es mich wundert, dass sie entweder dir nicht aufgefallen oder gar nicht erst aufgetreten sind...

>denn ob das spiel 50 tacken wert ist, wage ich trotz der lobenden worte zu bezweifeln, da die spielzeit mit 5 bis 7 stunden (auf "normal" wohlgemerkt) sehr kurz ausgefallen ist. und wenn man das spiel erst einmal beendet hat, gibt es im singleplayer eigenltich nicht mehr viel zu erleben.
>denn die KI ist auf höheren schwierigkeitsgraden nicht großartig anders. einzig die möglichkeit toten gegnern "altmaterial" abzunehemen und somit wesentlich weniger knete für medipacks, munition und dergleichen zu haben, unterschiedet "normal" von den höheren stufen.
>aber heir muß ich sagen, das ich diese wirklich nur sehr kurz angetestet habe (< 15 minuten). das kann sich im weiteren spielverlauf also durchaus noch anders entwickeln.  
>


Wie ich oben geschrieben habe: Bin bis Level 5 oder 6 gekommen, es ändern sich in der Tat nur die höheren Kosten für die Waffen/Medi-Packs, die Feinde schießen gefühlsmäßig etwas heftiger um sich und die Lebensenergie ist beinahe halbiert.

>btw,
>eigentlich wollte ich auch noch ausführlich auf den multiplayer eingehen, da er sich angenehm vom action einheitsbrei abhebt (deathmatch, ctf und dergleichen gibt es nicht. stattdessen kämpft man auf 5 karten (auch spiegelbar) im vierer team gegen die cpu und muß diverse ziele, wie das durchqueren eines bergpfades oder ein gegnerischesflugfeld unter kontrolle bringen, erreichen).
>aber ich habe schlicht kein bock mehr weiter zu tippen.
>


Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Der Multiplayer ist völlig balla-balla. Fünf mickrige Karten, für jede nur EINE Spieloption (entweder stürmen oder verteidigen), es sind gerade mal vier Spieler gleichzeitig möglich (selbst auf dem PC und per I-Net) und immer geht es gegen die (meiner Meinung nach) nicht besonders cleveren Bots. Es gibt nicht eine einzige Option, in der die Spieler gegeinander antreten dürfen (egal jetzt auf welche Weise). Und wenn schon Co-Op, warum dann nicht gleich die ganze Kampagne darauf zu schneiden?

Zuletzt: Das mit dem Spiegelverkehrt mag bei einem Rennspiel interessant sein, aber bei einem Shooter? Ne, nicht wirklich... :)


       Andy


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