| Re:Bei allem berechtigten Hass, eines muss man anerkenne |  |
>Was auch vergessen wird ist das ein Generationswandel stattfindet, die sind durch kostenlose PC und Smartphone Spiele nichts anderes gewöhnt.
Das hat nichts mit einem Generationswandel zu tun - die User solcher Games sind IMO Non-Gamer und Casual-Gamer, die einfach nur mangels Geld (Schüler/Studenten) ein Hobby brauchen, bei dem sie mit möglichst wenig Geld möglichst viel Zeit totschlagen können und dabei evtl. auch noch soziale Kontakte pflegen oder wenn diese fehlen einem Youtube-Idol nacheifern können. Das reine, klassische Gameplay steht bei diesen Spielen IMO nicht mehr im Mittelpunkt.
Selbst wenn man ihnen irgendeinen Gamer-Status zugestehen möchte, ist es immer noch eine komplett andere Zielgruppe und das nicht wegen der Generation, sondern weil es Spielertypen sind die vollkommen anders ticken als der klassische Video- oder PC-Spieler.
Wobei es natürlich auch Überschneidungen gibt - nicht jeder dieser Spieler ist 100%ig in dieser Online-Multiplayer-Lootbox-Welt unterwegs und nicht jeder klassische Spieler kann oder will sich dieser Welt vollständig entziehen. Auch Faktoren wie Arbeitslosigkeit oder auch simple Dinge wie Änderung des Beziehungsstatus können zu Verschiebungen in eine der beiden Richtungen führen. Insgesamt kann man aber die meisten Spieler schon recht eindeutig in eine der 2 bzw. 3 Hauptgruppen einordnen.
Ein Teil wird sich irgendwann aus dem Hobby zurückziehen, wenn die Zeit durch Familie und Berufsleben knapper wird, ein anderer Teil wird IMO durchaus in einen klassischeren Single-Player Bereich wechseln oder diesem wieder einen höheren Stellenwert einräumen, da sowas wie Overwatch halt nicht so gut mit dem Leben eines berufstätigen Erwachsenen vereinbar ist, wie ein Single-Player Toptitel wie Mario Odyseey auf der Switch, bei dem man sich die Zeit selbst einteilen kann.
Und ein Teil wird sich auch mit 40 weiter durch Farmville klicken, was halt dann die moderne Alternative dazu ist, sich 5-15 Stunden am Tag mit dem Gehirn auf Sparflamme von der Glotze berieseln zu lassen. Non-Gamer eben.
>Fakt ist aber, daß System scheint zu funktionieren. Und solange genug Käufer bereit sind zusätzlich zu zahlen, wird sich nichts ändern. WB Games dürfte wohl sehr zufrieden sein, dass trotz lauter Kritik von Sterling und Co vor Monaten, sich deren Mordor 2 nicht nur über sehr gute Wertungen freuen darf sondern sich deutlich besser verkauft als ein Evil Within 2 das komplett auf MP, Lottboxen und MT jeder Art verzichtet, aber nicht dafür belohnt wird. Und Battlefront 2 dürfte auch ziemlich erfolgreich werden, vor allem mit dem nächsten Teil in den Kinos. Wenn so der Gegenwind aussehen soll, stehen goldene Zeiten für alle Third Party Entwickler ins Haus.
Sind halt andere Zielgruppen. Der erste Teil von Mordor hat mir viel Spaß gemacht, Teil 2 interessiert mich auf Grund des bisher gezeigten und durch diese "Features" aber überhaupt nicht - das steht noch nicht einmal auf meiner "Irgendwann" Liste. Und so dürfte es vielen ernsthaften/erfahrenen Spielern gehen. Ist ja nicht so als gäbe es keine Alternativen und keine riesigen Backlogs an interessanten Titeln.
Mag sein dass die Zielgruppe für sowas aktuell groß genug ist, gleichzeitig gibt es aber auch eine Zielgruppe die was anderes will. Der Erfolg der Switch und die überwiegend positive Resonanz auf aktuelle Nintendo-Titel zeigt doch, dass es auch noch die klassische Gamer-Zielgruppe gibt und dass diese durchaus in der Lage ist mit ihrer Kaufkraft regelmäßig Spiele in die Top-Plätze der Verkaufscharts zu heben.
Wenn man Videospiele als ernsthaftes Hobby betreibt, räumt man diesem Hobby halt auch ein ganz anderes monatliches Budget ein, als der 19jährige Schüler/Azubi/Student, der seit Jahren 70% seiner Freizeit in Overwatch verbringt, alternativ Youtube-Videos zu diesem und ähnlichen Spielen schaut und in seiner Blizzard/Online-Multiplayer-Blase feststeckt. Klassiche Spielertypen, wie Sie auch hier im M! zu größeren Teilen zu finden sind, können mit ihrer Kaufkraft locker 5-10 solcher Blizzard-Boys ausstechen.