Ich hadere bei DIE RINGE DER MACHT ja immer noch mit meiner emotionalen Distanz zu eigentlich allen (an sich charismatischen) Figuren, weswegen das Geschehen auf mich oft beliebig und unpackend wirkt.
Jetzt, in der vorletzten Staffelfolge und dem Nachspiel zur spektakulären sechsten Episode (die micht aber ja auch nicht so mitriss, s. [https://maniac-forum.de/forum/pxmboard.php?mode=message&brdid=26&msgid=5148939]), war ich endlich mal drin! Es gab abwechslungsreiche Handlungsorte und es wurden und werden wichtige Weichen gestellt auf Basis des bisherigen, eher gemächlichen Aufbaus bzw. der jüngeren Scherben. Klar, man hätte wohl nicht zwingend die Überlänge gebraucht und so manche Szene war erstaunlich klobig inszeniert (Running Gag: Jemand taucht "unerwartet" aus dem Hintergrund auf), aber mindestens die Zwerge fühlten sich, äh, lebendig an und ließen mich auch Galadriels Aufmunterungsreden für den Jüngling aushalten. :-)
War das jetzt Serienspitzenklasse? Ich glaube nicht, aber für mich die insgesamt beste Folge seit der Auftaktdoppelfolge (die aber auch viel von der Freude über die Rückkehr nach Mittelerde lebte, glaube ich).
Details: Status quo ist jetzt: Das dezimierte numenorische Heer zieht vorerst ab, um später rachsüchtig zurückzukehren. Aber was wird die erblindete Königin auf der Heimatinsel vorfinden ...?
Die Proto-Hobbits schicken den vom Himmel gefallenen "Riesen" schlussendlich weg und treffen dann auf die drei ganz coolen geheimnisvollen Zauberinnen bzw. Nori gibt sich zu erkennen und verursacht so die Zerstörung der Karawane - Sesshaftigkeit der Harfüße initialisiert? Auf jeden Fall zieht nun eine Vierergruppe als Hobbit-Gefährten 2.0 los, um den Riesen vor den drei Frauen zu warnen.
Die Menschen verlassen die durch den Vulkanausbruch verwüsteten Südlande (der Plot, der sich nun am uninteressantesten anhört) und die Orks genießen ihren Platz an der Sonne. Das Land wird gleich mal umgetauft, wobei eigentlich noch gar kein Name genannt wird (die Orks rufen nur "Ardar"?). Serienjunkies beschreibt es so ([https://www.serienjunkies.de/news/the-lord-of-rings-power-115365.html]):
Für alle, die dann immer noch nicht geschnallt haben, dass in der letzten Episode Saurons Schattenland geschaffen wurde, gibt es ganz am Ende sogar noch eine ulkige Insert-Einblendung der Ortsbezeichnung „The Southlands“, die sich dramatisch in den finsteren Schriftzug „Mordor“ im Font des Bösen verwandelt, als wären wir in einem alten Abenteuer-Serial oder in einem Hammer-Horrofilm aus den 70ern. Das ist so altbacken und abgeschmackt genremäßig, dass es regelrecht niedlich ist.
Galadriel bricht derweil mit dem verwundeten König Halbrand (das Bejubeln dieses farblosen Anführers wirkt immer noch lächerlich!) zu den Elben aufbricht. Der mögliche Sauron also unterwegs, um das Schmieden der Ringe zu veranlassen ...?
Bei den Zwergen gibt's keine zwergisch-elbische Freundschaft und das Mithril soll ungeschürft im Berg bleiben; das Metall scheint tatsächlich diese plakative Verseuchung zu heilen. Durin überwirft sich mit seinem Königsvater darüber und seine Frau klingt dann fast nach Macbeth'schen Machtambitionen. Und werden die Elben versuchen, sich das Mithril mit Gewalt zu holen? Etwas überrascht war ich, dass sich jetzt schon ein munterer Balrog in den Tiefen des Berges regt.